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Angebot Francis Reusser

Vier restaurierte Filme von Francis Reusser im Vertriebskatalog

Die Cinémathèque suisse freut sich, vier restaurierte Filme von Francis Reusser in ihren Vertriebskatalog aufzunehmen. 2018 restaurierte die Cinémathèque suisse mit der Unterstützung von Memoriav und der RTS das aus vier Kurzfilmen realisierte und innovative Gemeinschaftswerk Quatre d’entre elles, das 1968 an der Semaine de la Critique in Cannes präsentiert wurde, sowie Vive la mort, den ersten langen Spielfilm von Francis Reusser. Ergänzt wird das Programm Reusser mit dem Film Seuls, der 1981 für die Quinzaine des Réalisateurs ausgewählt wurde und so renommierte Schauspieler wie Niels Arestrup, Bulle Ogier und Michael Lonsdale vereint. Diese Version wurde unter der Aufsicht von Renato Berta und dem Regisseur mit der Unterstützung des Kulturfonds Suissimage und der RTS sowie in Zusammenarbeit mit unserer Institution restauriert. 2019 restaurierte die Cinémathèque suisse mit der der Unterstützung von RTS und in Zusammenarbeit mit Renato Berta und Francis Reusser Le Grand Soir, Goldener Leopard in Locarno, 1976.

Grand soir, Le

Suisse · 1976 · 93'
Regisseur/in Francis Reusser
Schauspieler/innen Niels Arestrup, François Berthet, Jacqueline Parent, Roland Sassi, Arnold Walter
Kopie/n DCP, Français UT DE | DCP, Français UT EN
Léon verdient seinen Lebensunterhalt mit nächtlichen Rundgängen für eine Überwachungsfirma in Lausanne. Eines Abends entdeckt er im Untergeschoss eines Gebäudes eine leninistische Splittergruppe. Léon ist empfänglich für ihre militanten Strategien und auch für den Charme von Léa, einer Aktivistin … Der engagierte Filmemacher Francis Reusser, der die 68er-Maibewegung in Genf wesentlich mittrug, kämpferische Kurzfilme herstellte und 1969 den kritischen Vive la mort realisierte, blickt in Le Grand Soir auf seine militanten Jahre und die darauffolgende Ernüchterung zurück. Die erhoffte Revolution fand nicht statt, und die Revolutionäre von gestern haben sich der bürgerlichen Gesellschaft angepasst.

Quatre d'entre elles

Suisse · 1968 · 111'
Regisseur/in Claude Champion, Jacques Sandoz, Francis Reusser, Yves Yersin
Schauspieler/innen
Kopie/n DCP, Français UT DE | DCP, Français UT EN

1966 schlossen sich vier junge Westschweizer Filmemacher – Yves Yersin, Francis Reusser, Claude Champion und Jacques Sandoz – mit dem Kritiker und Produzenten Freddy Landry zusammen, um einen Langfilm zu produzieren aus vier unabhängig realisierten Kurzfilmen, indem sie Finanzierung und Material gemeinsam nutzten. Die Idee war, das Schicksal von vier Frauen zu erzählen, die 16, 22, 31 und 72 alt waren und Sylvie, Patricia, Erika und Angèle hiessen. Das mutige Projekt siedelte sich zwischen Fiktion und Dokumentarfilm an und hatte eine komplexe, zwei Jahre dauernde Entstehungszeit – wobei Yves Yersins Episode schliesslich für die Semaine de la Critique in Cannes 1968 ausgewählt wurde.

Restauriert durch die Cinémathèque suisse mit der Unterstützung von Memoriav und RTS

Seuls

Suisse · 1981 · 100'
Regisseur/in Francis Reusser
Schauspieler/innen Niels Arestrup, Christine Boisson, Michael Lonsdale, Bulle Ogier, Olimpia Carlisi
Kopie/n DCP, Français UT DE | DCP, Français UT EN

Jean ist 35 und findet zufällig ein Foto in einem Fotoautomaten. Das führt ihn zu ungewöhnlichen Begegnungen und zieht eine Reihe seltsamer Liebesbeziehungen nach sich… Zwischen See und Gebirge angesiedelt, erzählt dieses poetische Werk die innere Reise eines Mannes, der seine Erinnerungen Revue passieren lässt. «Es ist ein Film über die symbolische Ordnung der Liebe; in dem das Unbewusste sich zu Wort meldet, wie jener sagt, und die Sprache des Kinos spricht (…). In seinem Wesen ist es eine Art fantastischer Thriller über Ödipus, erzählt durch den Urenkel der Hauptfigur – ein Kind der Elektronik und des Wodka-Cola» (Francis Reusser). 

Digitalisiert durch Francis Reusser mit der Unterstützung durch die Schweizerische Genossenschaft für Urheberrechte an audiovisuellen Werken (SUISSIMAGE) und RTS sowie in Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse

Vive la mort

Suisse · 1969 · 79'
Regisseur/in Francis Reusser
Schauspieler/innen François Prouvost, Erika Dänzler, Edouard Niermans
Kopie/n DCP, Français UT DE | DCP, Français UT EN

Für die allererste Durchführung der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes 1969 selektioniert, entstand das Spielfilmdebüt von Francis Reusser im September 1968 im Gefolge des Pariser Mai, an dem sich der junge Filmemacher sehr engagiert hatte. Mit Humor, Ironie und Idealismus zeichnet der Cineast im Film ein junges Paar, das vom Leben in der paternalistischen und klischeebehafteten Schweiz gelangweilt ist. Mit seiner beissenden Kritik an der zeitgenössischen kapitalistischen Gesellschaft – wo die Parodie des Heimatfilms nicht gut rezipiert wird – stiess der Film in der Schweiz auf wenig Wohlwollen – ganz im Gegensatz zu Frankreich.

Restauriert durch die Cinémathèque suisse mit der Unterstützung von Memoriav