Cinémathèque suisse - site officiel

Tatiana Berseth Abplanalp, Bereichsleiterin Bibliothek und Mediathek

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

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Tatiana Berseth Abplanalp ist für die Bibliothek und Mediathek verantwortlich und leitet ein dreiköpfiges Team. Sie kümmert sich um den Erwerb, die Konservierung und Erschliessung von Dokumenten zur Filmgeschichte, Filmästhetik und Filmtechnik, zu den Produktions-, Finanzierungs- und Vertriebsmethoden, den Denkströmungen und der Kulturpolitik sowie zu den Filmveranstaltungen und Schweizer Verbänden rund um den Film.

Tatiana erlernte ihren Beruf an der Fachhochschule für Information und Dokumentation in Genf (heute HEG), was ihr den Weg zur Cinémathèque suisse ebnete. Am 6. Mai 2002, an ihrem 30. Geburtstag, trat sie ihre Stelle dort an. Eigentlich wollte sie zu jener Zeit Drehbuchautorin werden. Heute schreibt sie nicht mehr, widmet sich jedoch aufmerksam den zahlreichen Drehbüchern, die sie aufbewahrt. An eines erinnert sie sich besonders gut: Moby Dick von John Huston aus dem Jahr 1956. Das vom Cineasten, von Schauspielern und Technikern handschriftlich unterschriebene, wertvolle Exemplar voller Notizen und Kritzeleien war ihr vom Deutschschweizer Fotografen Ernst Scheidegger anvertraut worden und liegt heute in einer eigens dafür hergestellten Schatulle.

Die Bibliothek bietet Zugang zu einer grossen Anzahl von Büchern, Drehbüchern, Dialoglisten, Videos sowie zu einer umfassenden Zeitschriftensammlung, die auch Fachrevuen wie die Cahiers du cinéma oder die Schweizer Universitätszeitschrift Décadrages sowie Boulevardblätter aus den 1950er-Jahren enthält. Die Nutzerinnen und Nutzer haben somit die Möglichkeit, Filmkritiken zu lesen, in Ausgaben der Zeitschrift Ciné-miroir aus den 1930er-Jahren zu blättern oder Handbücher zu konsultieren, die übrigens wahre Goldgruben sind, wenn die Projektoren im Casino de Montbenon oder im Capitole ausfallen.

Des Weiteren umfasst die Sammlung um die 240’000 Dokumentationsdossiers mit Werbematerial, Presseausschnitten und -heften zu einem Film oder einem Regisseur. Bis 2010 wurde die Sammelarbeit noch von Hand geleistet – ein Riesenaufwand. Heute erfolgt sie elektronisch. Tatiana erinnert sich noch gut an die vielen langen Stunden, in denen sie die Filmkritiken der Woche mit der Schere ausschnitt. Diese materiellen Ressourcen sind übrigens Gegenstand eines aufwendigen Digitalisierungsprojekts. Es soll dazu dienen, die Informationen für die Öffentlichkeit verfügbar zu machen, ohne die Originale zu beschädigen.

2017 wurden 381 Objekte unterschiedlichster Art konsultiert. Die Aufbereitung der Sammlungen ist für Tatiana sehr wichtig, und sie empfiehlt den Nutzern Referenzgespräche, damit sie ihre Forschungsarbeit gezielter angehen können. Mangels eines übergeordneten Registers zerbricht sie sich oft den Kopf darüber, wo sie bestimmte Dokumente finden könnte. Kein einfaches Unterfangen angesichts der Fülle an Material, das seit über 70 Jahren angehäuft worden ist. Glücklicherweise wird sie bald auf die Unterstützung des effizienten Instruments zur Verwaltung der Bestände der Cinémathèque suisse zählen können. Es wird die Gesamtheit der Film- und Non-Film-Gegenstände in Verbindung mit einem Film oder einem Regisseur in einem Katalog zusammenführen.

Tatiana Berset ist im September 2020 von ihrem Posten bei der Cinémathèque suisse zurückgetreten.

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