Cinémathèque suisse - site officiel

Roberto Sartor, Techniker Digitalfilm

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

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Der ausgebildete Operateur und Filmvorführer Roberto Sartor arbeitete in den Kinos in Lausanne, bevor er sich dem Webdesign und den Multimedien zuwandte. Im Jahr 2010 fand er wieder zum Film zurück und wurde Techniker im Forschungs- und Archivierungszentrum Penthaz, als beim Film gerade die ersten Digitalträger aufkamen. Auch heute bearbeitet er noch die 35-mm- und 70-mm-Spulen, widmet jedoch den Grossteil seiner Zeit dem so genannten Ingest, der Eingliederung digitaler Dateien ins Archivierungssystem der Cinémathèque suisse.

In den letzten Jahren hat sich Roberto mit den verschiedensten Begriffen rund um das Filmmaterial und die Fotochemie vertraut gemacht wie beispielsweise dem DCP (Digital Cinema Package); den Magnetbändern LTO (Linear Tape-Open); den Verschlüsselungscodes KDM (Key Delivery Message), die den Zugang zu einem DCP beschränken, oder der Virtualisierung, einem Vorgehen, das den Betrieb mehrerer Systeme auf einem einzigen Server ermöglicht. Seine digitalen Kenntnisse beruhen in erster Linie auf Erfahrung, doch er hatte auch die Gelegenheit, mit seinen Kollegen eine vom Bund angebotene, auf sie zugeschnittene Weiterbildung in audiovisueller Technik zu besuchen.

Alle eingehenden digitalen Inhalte werden als Erstes über Stichproben oder in ihrer Gesamtheit von einer Software analysiert. Diese liefert anschliessend die Validierungsrapporte. Ist dieser Schritt erfolgt, werden die Dateien unter Berücksichtigung ihrer Herkunft und ihrer Natur in einer äusserst präzisen Gliederung archiviert, beispielsweise in Schweizer Filme mit einer Qualitätsprämie des Bundes, Restaurierungen oder Digitalisierungen. Robertos Arbeitstage vergehen im Rhythmus von Mausklicks und Progress Bars, während die Server der Cinémathèque suisse im Untergeschoss astronomische Datenmengen aufnehmen und die LTO-Bänder mit Hilfe von Roboterarmen bearbeiten, die sich mit 50 km/h hin und her bewegen. Parallel dazu widmet er sich der Grafik und dem Editing der Tafeln, die einleitend zum Film die Etappen seiner Restaurierung beschreiben.

Heute stellen sich den Archiven und Bibliotheken verschiedene Fragen zur digitalen Zukunft, insbesondere in Bezug auf die Haltbarkeit und die Archivierungsstandards. Diese Unsicherheiten beunruhigen Roberto nicht; er interessiert sich für alles Neue, freut sich auf den Umzug ins brandneue Labor in Penthaz, wo ihm die modernsten Einrichtungen seine Aufgabe erleichtern und der Cinémathèque suisse erlauben werden, ihre Kopien selber zu digitalisieren. Nebst einem Interesse an technischen Neuerungen braucht es nach Robertos Ansicht für seinen Beruf auch eine gewisse visuelle Sensibilität und gutes Zuhören. Ausserdem sei die Liebe zur Filmkunst wichtig, sagt der cinephile Musiker, dessen schönste Erinnerungen immer an die Originalfilme und -tonspuren gekoppelt sind, die ihn von frühester Kindheit an begleiteten.

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