Iris Valentini, kaufmännische Mitarbeiterin und Buchhaltung
Noch vor einem Jahr ahnte Iris Valentini nicht, welche Wendung ihr Leben nehmen würde. Von der Cinémathèque suisse zur Verstärkung in die Administration berufen, verliess sie ihre Stelle, die sie von ihrem Zuhause aus, in der Nähe von Les Grangettes, in zehn Minuten erreichte, und wechselte zum Casino de Montbenon, einem Ort, der ihr seit einem Rockkonzert ihres Cousins vor 40 Jahren stets in Erinnerung geblieben war. Eigentlich war sie für eine befristete Stellvertretung engagiert, doch nach wenigen Monaten wurde ihr eine 80%-Stelle angeboten, die ihr die Gelegenheit bot, ihren abwechslungsreichen beruflichen Werdegang weiter auszubauen. Begonnen hatte dieser in der Uhren- und Schmuckindustrie. Seitdem fand Iris die Zeit, Sprachen zu lernen, sich zur Sekretärin und Rezeptionistin umzuschulen, zwei Kinder grosszuziehen und sich mit kreativen und handwerklichen Aktivitäten zu beschäftigen wie beispielsweise dem technischen Sandstrahlen auf unterschiedlichsten Oberflächen.
Mit ihrem Eintritt in die Cinémathèque suisse machte Iris eine Entdeckung nach der anderen, angefangen mit den Anlagen. Von der Schönheit des Ortes begeistert, geniesst sie das unvergleichliche Gefühl, von der Esplanade de Montbenon aus jeden Tag den Sonnenaufgang sehen zu können und spürt die wohltuende Gegenwart der Tausenden von Seelen, die über das Gebäude wachen. Als aufmerksame Filmbetrachterin lernte sie bei ihrem ersten Besuch des Forschungs- und Archivierungszentrums Penthaz und im Kontakt mit den Restauratoren, Technikerinnen und Ikonografen die ungeahnte Grösse der Filmarchive kennen. Heute gibt sie gerne detaillierte Auskunft über den Auftrag der Cinémathèque suisse, über deren Bedeutung auf nationaler und internationaler Ebene, die Komplexität der Infrastrukturen sowie über die Sorgfalt im Umgang mit den Filmen, wenn gewisse Personen sie neckisch und zugleich etwas neidisch fragen, ob ihre Arbeit darin bestehe, den ganzen Tag Filme zu schauen. Die bevorstehende Einweihung des Zentrums in Penthaz wird aus ihrer Sicht eine gute Gelegenheit sein, die Institution und ihre Verdienste einem breiten Publikum bekannt zu machen.
Nebst ihrer buchhalterischen Arbeit bietet Iris auch Unterstützung bei den verschiedenen Verwaltungsaufgaben der Institution, kümmert sich um die Kassen der Kinosäle Casino und Capitole, verteilt die Post an die Departemente und bearbeitet die Rechnungen der Dienstanbieter sowie die Spesenabrechnungen. Iris ist immer bereit, ihren Kolleginnen und Kollegen zu helfen und arbeitet insbesondere mit dem Departement Kommunikation und Marketing zusammen, um das Promotionsmaterial der Cinémathèque suisse im Casino de Montbenon gezielt zur Geltung zu bringen. Ihrer Ansicht nach ist alles eine Frage der Organisation, Neugier und Flexibilität: Man muss präsent sein, wenn Dringendes anfällt, sich dann aber wieder konzentrieren, sobald Ruhe einkehrt. Ihre Tätigkeit innerhalb der Verwaltung erfordert Erfahrung in der Buchhaltung, gute Kenntnisse der Institution und ihrer Abläufe, aber auch Reaktionsbereitschaft, Genauigkeit und Kontaktfreudigkeit.
Nach Feierabend geht Iris gern ins Untergeschoss, wo sie sich immer wieder mal einen der im Cinématographe vorgeführten Filme anschaut, insbesondere die Klassiker, die für sie beseelt sind und einen Zauber bewahren, die sie in heutigen Produktionen kaum findet. Für die Reiseliebhaberin bietet die Filmkunst eine unwiderstehliche Bereicherung, indem sie einen an die unterschiedlichsten Orte mitnimmt, sofern man sich von der Vorstellungskraft mitreissen lässt und in der Lage ist, durch das Weiss, Schwarz und Grau hindurch auch die buntesten Farben wahrzunehmen.
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