Cinémathèque suisse - site officiel

Daniel Campoverde, Informatiker

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

Daniel Campoverde, zuständig für die Systemadministration (Server, interne Sicherheit) und die digitale Archivierung im Departement Informatik der Cinémathèque suisse, absolvierte ein Studium als Informatikingenieur an der Polytechnischen Universität in Quito, Ecuador. Dort arbeitete er einige Jahre, bevor er sich in der Schweiz niederliess und eine Familie gründete. 2008 wurde er von Hervé Dumont, dem früheren Direktor der Cinémathèque suisse, engagiert und konnte seitdem feststellen, wie rasch und unaufhaltsam sich die digitalen Archive entwickeln. Als nämlich im März 2012 die ersten Dateien in der Cinémathèque suisse hinterlegt wurden, gab es noch kein Protokoll für die Digitalarchivierung, und Daniel sah sich mit einer diffusen Datenmenge konfrontiert, die er auf eher intuitive Weise sichern musste.

Die in der Cinémathèque suisse archivierten Daten erreichen nun das Petabyte, das entspricht tausend Milliarden Megabyte. Diese Menge astronomischen Ausmasses kann nur mit einem spezifischen Verwaltungssystem namens Hierarchical Storage Management (HSM) bewältigt werden, das die Daten nach sehr genauen Archivierungskriterien auf verschiedene Datenträger aufteilt. Heute ist dieses System für die Sicherung des audiovisuellen Erbes der Schweiz unerlässlich, da es die Archivierung und langfristige Sicherung aller Dateien gewährleistet.

Um unnötige Stresssituationen wie die Überhitzung der Storage Arrays zu vermeiden, die Daniel und seine Kollegen Monate intensiver Arbeit und mehrere schlaflose Nächte bescherte, werden sämtliche hinterlegte Dateien in zwei Kopien auf LTO-Magnetband (Linear Tape-Open) gesichert, einem ökologischen Träger, der dank seinem statischen Betrieb weniger Wärme abgibt. Diese Technologie entwickelt sich ständig weiter, und bald werden Dateien, die heute auf sechs LTO-Bändern der sechsten Generation gespeichert sind, auf ein einziges Band der achten Generation übertragen. So nimmt der physische Platzbedarf für die Digitalarchivierung tendenziell ab, und die Schränke des Forschungs- und Archivierungszentrums Penthaz, in denen sich bis vor Kurzem noch die Server für die Administration des Informatiksystems befanden, leeren sich nach und nach, bis sie dann neue Volumina speichern werden.

Das Zentrum in Penthaz, das von einem tentakelartigen Kabelnetz gespeist wird, zentralisiert auch die Leitungen und Daten der verschiedenen Ableger der Cinémathèque suisse: der Dokstelle Zürich, des Capitole und des Casino de Montbenon. Dieser äusserst heterogene Informatikpark ist für den reibungslosen Betrieb der Institution unerlässlich und zieht unzählige Sicherheits- und Kontrollmassnahmen nach sich; er ist gewissermassen deren virtuelles Herz. Ein Bild, das Daniels humanistischem Verständnis von Informatik gut entspricht: ein Beruf, der Geduld und Vielseitigkeit erfordert, aber auch eine grosse Beziehungsfähigkeit und die Gabe, Prioritäten zu setzen. Analysieren, Verstehen und Lösungen suchen: Das begeistert Daniel täglich, auch in seiner Beziehung zum Film. Er gibt zwar zu, eine Schwäche für Westernfilme zu haben, doch interessiert ihn die Technik jeweils weit mehr als die Geschichte. Besonders fasziniert ist er von der inneren Logik der Projektoren, von den Äquivalenzen zwischen analog und digital sowie von einer unumstösslichen Beobachtung: Ob Zelluloid, DCP, mit einer Lampe, einer Kerze oder einem Scanner: die Magie des Films beruht schlicht auf einer Folge von Bildern oder Pixeln, die sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit folgen.

< Zurück