Cinémathèque suisse - site officiel

Christophe Uldry, Dokumentalist Bildarchiv

© Carine Roth / Cinémathèque suisse

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Christophe Uldry, Absolvent der HES-SO Genf, arbeitete als Schulbibliothekar, bevor er sich der Archivierung zuwandte und in verschiedenen Einrichtungen im Kanton Freiburg befristete Einsätze leistete. Der Wunsch nach Stabilität veranlasste ihn, sich bei der Cinémathèque suisse zu bewerben, wo er im Bereich Bildarchiv eine Stelle erhielt. Seit 2015 ist Christophe zu 80% für eine Sammlung zuständig, die rund eine Million Objekte umfasst, darunter Negative, Positive, Diapositive, Abzüge, Filmplakate, Drucksachen (Druckvorlagen, Plots und Prägedrucke) sowie 2500 Projektoren und Kameras, von denen heute die meisten in einem Kulturgüterlager bei Luzern aufbewahrt sind.

Die grösste Herausforderung für Christophe und seine sechs Kollegen ist die Bearbeitung der riesigen Dokumentenmenge, die sich in der Cinémathèque suisse seit ihrer Gründung angesammelt hat. Dabei hat Folgendes strikte Priorität: Das Material zu Schweizer Filmen und Koproduktionen, die den Standards von Helvetica und Unica entsprechen – zwei Konzepten, die sich auf Objekte beziehen, die in der Schweiz entstanden oder eng mit ihrer Geschichte verbunden sind – und die Objekte, die in der Welt einzigartig sind und in der Schweiz aufbewahrt werden. Die in der Vergangenheit befolgte Strategie der Anhäufung hat zwar gravierende Auswirkungen auf Zeit und Ressourcen, erweist sich aber als wahre Goldmine. So wurden in einem Möbel der Institution zufällig unveröffentlichte Negative des Kongresses unabhängiger Filmschaffender in La Sarraz im Jahr 1929 entdeckt – eine Primärquelle von grossem Wert.

Die Lagerräumlichkeiten des Forschungs- und Archivierungszentrum in Penthaz bergen viele Schätze, angefangen bei den Cigarettes Pictures, den Alben, die unsere Artgenossen zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit den in Zigarettenpackungen enthaltenen Aufklebern von Filmstars füllten; oder die langen Regale mit auf Karton aufgezogenen Fotos für die Filmauswertung, wie sie für die Schweiz typisch waren, und die wegen ihrer Kompositwerkstoffe (Metall, Tinte, Klebstoff, Papier usw.) eine echte Knacknuss für die Konservierung sind. Dann gibt es die Sammlung von Plakaten, welche die von Erwin C. Dietrich in den 1960er- und 70er-Jahren produzierten Sexfilme bewerben, oder einen Stapel von Plakaten zu King Kong (1976) von John Guillermin. Enthält ein Posten wie dieser eine ausreichende Anzahl absolut identischer Exemplare, so orientiert sich die Konservierungspolitik hinsichtlich der überzähligen Exemplare hauptsächlich am kulturerblichen, ästhetischen und kommerziellen Wert dieser Objekte.

Die Bildersammlungen werden in eine digitale Bilderdatenbank eingegeben an Arbeitsplätzen, die mit einem System zur Aufnahme des Inventarbestands und einem Unterdrucktisch ausgestattet sind, der es ermöglicht, Digitalisierungen in sehr hoher Auflösung durchzuführen, dies für den Vertrieb und für die dauerhafte Konservierung. Diese Arbeit verlangt Geduld und Flexibilität sowie eine ständige Anpassung an Ausnahmen und die Diversität der Materialien. Jedes Objekt ist einzigartig und erfordert eine oft subjektive Bearbeitung in Übereinstimmung mit bestimmten Kriterien. Für Christophe ist klar: Die Ikonografie ist ein Handwerksberuf. Es ist unerlässlich, dem historischen, kinematografischen und kulturellen Wert der Objekte Rechnung zu tragen, wie im Falle des Films The Emoji Movie, dessen deutsch- und italienischsprachigen Plakate er geopfert hat, um nur ein französisches zu behalten, auch wenn er nicht ausschliesst, dass eine solches Werk zur Massenunterhaltung eines Tages Gegenstand der Forschung zu den zwischenmenschlichen Beziehungen in unserer Gesellschaft werden könnte.

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